Pfarrkirche Langen am Arlberg

"Zur Heiligen Theresia von Lisieux"

Bis Ende des 19. Jahrhunderts bestand Langen am Arlberg nur aus einigen verstreuten Höfen. Die Bedeutung des Ortes erhöhte sich durch den Bau der Arlbergbahn gewaltig. Bis heute ist Langen am Arlberg die höchstgelegene Schnellzugstation Österreichs. Hatte während des Baus der Bahnstrecke in Langen am Arlberg reges Leben geherrscht, so blieben auch nach der Eröffnung 1884 zahlreiche Bahnarbeiterfamilien im Ort. Schon bald setzten Bestrebungen ein, eine eigene Schule in Langen am Arlberg zu errichten. Ein Begehren, dem in den 1920er Jahren schließlich stattgegeben wurde.

Aus jener Zeit datieren auch die Bemühungen um einen Kirchenbau in Langen am Arlberg, die in Bischof Sigismund Waitz einen besonderen Förderer fanden. Er versuchte auch aus pastoraltheologischen Überlegungen der „Eisenbahnbevölkerung“ besondere seelsorgliche Aufmerksamkeit zukommen zu lassen. Nachdem 1928 bei der neuen Schule eine Notkapelle eingerichtet worden war, setzten Pfarrer Adolf Zech und Bischof Waitz alles daran, den Kirchenbau zu bewerkstelligen. Als Patronin wurde die so genannte „kleine heilige Theresia“ auserkoren, jene Karmeliterin, welche 1897 verstorben und erst 1925 heilig gesprochen worden war.

Der Innsbrucker Architekt Hans Feßler lieferte die Pläne für das als Expositur- und zugleich Wallfahrtskirche zu Ehren der Heiligen Theresia geplante Gotteshaus. Das Terrain machte dabei einige Schwierigkeiten, weshalb das Kirchlein ob seiner Architektur und seiner Umgebung großes Interesse hervorrief. Infolge der nahe gelegenen Bahnstation stieg die neue Theresienkirche nach ihrer Weihe 1930 rasch zu einem beliebten Wallfahrtsort auf. Auch zahlreiche Hochzeitspaare schlossen in Langen am Arlberg den Bund der Ehe.

Im Inneren der Kirche schmückt ein mächtiges Kruzifix die Altarwand, assistiert von den Figuren der Heiligen Maria und des Heiligen Johannes. Besonders hübsch sind die Glasmalereien nach Entwürfen von Rudolf Stolz. So lässt beispielsweise das einfallende Licht die kreisrunde Darstellung der Kirchenpatronin sehr schön zur Geltung kommen.

Gegenüber der Expositurkirche befindet sich das 1936 errichtete Denkmal für die beim Bau des Arlbergtunnels getöteten Arbeiter. Auch dieses bringt die enge Verbundenheit des Ortes mit der Arlbergbahn zum Ausdruck.