Pfarrkirche Stuben am Arlberg

"Zu Maria Geburt"

Am Fuße des Arlbergs entstand – wie der Name andeutet wohl ausgehend von einer Wärmestube – im zu Ende gehenden Mittelalter die Ortschaft Stuben am Arlberg, heute ein bekannter Wintersportort. Von einer Kirche in Stuben am Arlberg erfahren wir erstmals 1507, indem in einer Urkunde von einer Neuweihe („de novo“) die Rede ist. Ob es sich um eine Erweiterung oder einen Neubau gehandelt hatte sowie über das Alter des Vorgängerbaus haben wir keine Kenntnis. Darüber könnten in Zukunft archäologische Untersuchungen Aufschluss geben. Die kleine Dorfkirche von Stuben am Arlberg bietet insbesondere im Winter einen malerischen Anblick; sie diente auch als Drehort für den Film „Der verlorene Sohn“, den Luis Trenker in den 1930er Jahren realisierte.

Seit 1666 ist Stuben am Arlberg eine selbständige Pfarrei, und etwa in jener Zeit erhielt die Kirche auch ihre heutige barocke Ausprägung. Bemerkenswert sind etwa das wertvolle Chorgestühl, das mit 1672 bezeichnet ist und von einem begüterten Stubener namens Adam Assmann gestiftet wurde sowie der Taufstein aus rotem Marmor. An der Stelle des linken Seitenaltars findet sich eine Muttergottesstatue aus der Zeit um 1630, auf der rechten Seite ein um 1700 geschaffenes Kruzifix.

Als spätbarock sind die Gemälde entlang der Emporenbrüstung anzusprechen, welche die vier Evangelisten Markus, Matthäus, Lukas und Johannes sowie die beiden Kirchenväter Gregor und Hieronymus zeigen. Etwa zur selben Zeit (um 1760) entstand der Anbau am Langhaus, wobei im unteren Stockwerk die bis etwa 1960 bestehende kleine Stubener Schule ihren Platz fand und im oberen Stockwerk das Paramentenzimmer untergebracht wurde. In der neu entstandenen Vorhalle befindet sich linkerseits der Eingangstür die Grabplatte des 1800 verstorbenen Pfarrers Johann Kaspar Malin und rechterseits das Kriegerdenkmal für die Gefallenen beider Weltkriege.

Erwähnenswert ist ein interessantes Votivbild, welches an die Geschichte des als „Lawinen-Franz-Josef“ berühmt gewordenen Fuhrmanns Franz Josef Mathies erinnert. Er war im Dezember 1886 auf dem Flexenweg von einer Lawine verschüttet worden und konnte – wie durch ein Wunder – nach rund 30 Stunden lebend befreit werden. Zum Dank für seine Rettung stiftete er eine Ex-voto-Darstellung der Jungfrau Maria, die sich unter der Empore befindet.

Im Jahre 2007 wurde die Pfarrkirche in Stuben am Arlberg einer gründlichen Renovierung unterzogen und erstrahlt nun in neuem Glanz. Ein herzliches Dankeschön allen Geldgebern und Spendern.